Lob & Feedback richtig formulieren

  Wie bewegen wir Menschen (im Idealfall auch unserer Kinder) durch Lob dazu, Dinge zu erledigen, die nicht so beliebt sind? Schauen wir uns dazu das allseits beliebte Thema Hausaufgaben an. Es gibt Kinder, die erledigen ihre Aufgaben regelmäßig ohne zu murren. Dann gibt es aber auch Kinder, die es mit der Erledigung der Hausaufgaben nicht so ernst nehmen. Wenn es sich dabei um Teenager handelt, bemerkt man das Problem vielleicht erst, wenn es nach geraumer Zeit eine Rückmeldung aus der Schule gibt. In der Regel ärgern wir uns zunächst einmal über eine Nachricht des Lehrers, dass die Hausaufgaben so und so oft nicht erledigt wurden. Wir schimpfen und überlegen uns Konsequenzen für das nächste Mal. Oder wir verbieten aus dem Ärger heraus sofort eine der Lieblingsbeschäftigungen unserer Kids – was diese in der Regel ungerecht finden.

Konsequenzen

In genau dieser Situation befand sich eine Mutter. Sie kündigte Ihrer Tochter (nennen wir sie hier einfach Maria) an, dass sie die nächsten vergessenen Hausaufgaben mit einem Tag Handyentzug ahnden würde. Sollte Maria die Hausaufgaben noch dreimal vergessen, wollte sie das Handy eine Woche lang einschließen. Maria bemühte sich nun sehr, vergaß aber dennoch gelegentlich die Hausaufgaben. So kam es, dass auf einmal eine Woche Handyverbot anstand. Dies führte zu einer mittelschweren Krise. Ein Teenager eine Woche ohne Handy? 

Zwei verschiedene Standpunkte

Die Mutter fühlte sich vollkommen im Recht. Schließlich war die Konsequenz angekündigt und nun musste Maria es halt ausbaden. Maria hatte einen völlig anderen Blick auf die Sache. Sie hatte sich in ihren Augen sehr bemüht. Leider war es ihr nicht immer gelungen. Aber sie hatte die Hausaufgaben deutlich seltener vergessen als im letzten Jahr und dafür wurde sie nun bestraft. Ihre Bemühungen waren von niemandem gewürdigt worden. Dann konnte sie auch gleich weiter schlampen wie im letzten Jahr.

Wie kann man dieses Dilemma lösen?

Es gibt hier kein falsch oder richtig. Jeden Standpunkt für sich kann man verstehen. Das heißt, man muss jede Situation individuell betrachten. Zunächst einmal hätte eine etwas weniger drastische Konsequenz (einen Tag Handyverbot pro vergessener Hausaufgabe) auch gereicht, wenn man Konsequenzen ziehen muss.

Vom Grundsatz her ist es aber immer besser ein Problem zu lösen, indem ich Handlungen, die ich gerne hätte, positiv verstärke und unerwünschtes Verhalten eher ignoriere. Jede Woche die gut gelaufen ist, sollte man loben. Dann hätte Maria schon mal gemerkt, der Mama fällt auf, dass ich es besser mache. Lob bestärkt uns immer in unseren Handlungen. Dann wäre der eine Tag ohne Handy wahrscheinlich besser verkraftbar gewesen. 

Lob als positives Mittel erwünschte Handlungen zu fördern

Ich denke, dies geht uns Erwachsenen auch so. Wenn uns jemand immer wieder sagt, wie gut wir kochen oder wie toll unsere Kuchen sind, dann backen oder kochen wir sehr gern für diese Person. Wenn aber unsere Kinder permanent nörgeln, im Essen rumstochern und McDonalds allem anderen vorziehen, erhöht das unseren Spaß an einer kreativen Küche sicher nicht. Ich kann daher nur empfehlen, wann immer es möglich ist positive Handlungen und Ergebnisse bestärken und unerwünschte Handlungen ignorieren. Ich meine damit allerdings nicht, positives Verhalten mit Geld zu belohnen. Echtes Lob und Interesse sind die wichtigsten Dinge, um unsere Kinder zu bestärken. Setz Dich am Ende einer Woche einmal hin und überlege, was bei Deinem Kind in dieser Woche alles problemlos funktioniert hat, ohne dass Du es dafür gelobt hast. Und wie oft Du es im Gegensatz dazu korrigiert oder geschimpft hast. Wenn das Lob und die positive Ansprache überwiegen, dann herzlichen Glückwunsch. Wenn nicht – kein Problem, denn Du hast es in der Hand, es ab heute anders zu machen.

 

Lob auf den Prozess beziehen

Und noch ein Tipp: Wenn Du das Lob auf den Prozess und das Engagement beziehst – und nich nur auf das Ergebnis – dann ist es noch besser! Denn selbst bei hohem Einsatz muss das Ergebnis, das Kinder nicht immer selbst in der Hand haben, nicht immer zufriedenstellend sein.   Ich wünsche Dir und Deinen Kindern eine gute Woche! Wenn Du mehr wissen möchtest, sieh Dir die kostenfreien Videos „Einführung ins Lerncoaching“ an.   

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