Mit Kindern lernen – Homeschool-Erfahrungen

Mit Kindern lernen

Mit Kindern lernen, kann wunderschön sein. Zu sehen wie sie wachsen, wie ihre Neugierde erwacht und wie sie sich Dinge ganz langsam auf ihre Weise erschließen. Wenn dann irgendwann die Augen leuchten und Du siehst jetzt ist etwas passiert, ist das ein wahnsinnig schöner Moment. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille.

Mit Kindern lernen - die andere Seite der Medaille

 

Es kann aber auch in Stress und Frust ausarten mit den eigenen Kindern zu lernen. Besonders wenn die Regeln nicht klar sind. Wir haben 2018 Deutschland verlassen, um reisen, leben, arbeiten und lernen unter einen Hut zu bringen. Die romantische Vorstellung vom digitalen Nomadentum mit einem strahlenden Kind, dass sich jetzt seine Lerninhalte selber aussuchen und bearbeiten darf, während Axel und ich produktiv unsere Arbeit erledigen und wir dann die Nachmittage gechillt an Traumstränden verbringen, wich ziemlich schnell einem Alltagsschock. Bevor dass Unternehmen Weltreise, Arbeiten und Lernen ein Erfolgsmodell wurde, waren einige Hürden zu nehmen. Mit Hilfe meines Bulletjournals habe ich das mal reflektiert

Ein holpriger Start in Australien

Lerncoachinfos
Mit Kindern lernen!

Zunächst mal war der Start holprig. Das Kind war völlig überfordert von unserer Idee frei zu lernen. 8 jahrelang hatte es jeden Tag völlig durchgetaktet gelernt und alles war vorgegeben. Mit der Freiheit kamen die Tränen. Wir dachten wir könnten in Ruhe dem Homeoffice nachgehen und am Ende der Lernzeit mal einen Blick werfen und bei Fragen dasein. Das funktionierte aber nicht Wir zofften uns regelmäßig. 

Und das uns! So etwas kannten wir nicht. Schule war immer so mitgelaufen. Was war passiert? 

Rückblick

 

Wenn ich heute aus der Vogelperspektive auf die Situation schaue, dann standen da eine Menge unerfüllte Bedürfnisse im Raum und vor allen Dingen keine klaren Absprachen und Definitionen. Schulzeit, Arbeitszeit, Freizeit, Elternzeit, Paarzeit, Familienzeit etc. alles lief irgendwie durcheinander. Wir hatten keine Struktur. Arbeiten und lernen hatten keinen definierten Anfang und kein definiertes Ende. Viele, die jetzt im Homeschooling und Homeoffice sind kennen das.

Des Pudelskern

 

Das war eine der wichtigsten Erkenntnisse. Auch im Homeoffice braucht man Feierabend und auch im Homeschooling braucht man Schulschluss. Also haben Axel und ich die Fächer, bei denen wir unterstützen aufgeteilt und klare Zeiten festgelegt. Meine wichtigste Erkenntnis:

Auf die Rolle kommt es an!

Ich habe eine zeitlang ganz bewusst die Rollen gewechselt und mir dabei klar gemacht in welcher Rolle ich gerade bin. Das ist gar nicht so einfach. Wie wechselt man denn von der Mama, zur Homeschoollehrerin, ins eigene Office und wieder zurück?

Im Coaching nutzt man dazu verschiedene Stühle, auf die der Coachee sich ganz bewusst setzt. Das ist fast wie ein Ritual und genau solche Rituale haben wir uns gesucht.

 

Wenn Du mit Kindern lernen willst sind Rituale mega

Für uns waren Rituale der Schlüssel. Der gemeinsame Kakao zum Lernanfang, der signalisiert jetzt ist Lernen dran. Die kurze Yogasession bevor es ins „Büro“ ging. 

Hat Du ausreichend Platz, kannst Du Dir auch verschiedene Räume suchen. Wir haben meist in airbnbs gewohnt, in denen das Platzangebot überschaubar war. Auch sind wir alle vier Wochen in der Regel weitergezogen. Daher waren für uns Rituale, die beste Möglichkeit. Wenn Du mit Kindern lernen musst/willst und Homeoffice &-schooling vereinen willst, solltest Du Dir also immer über die Rolle klar sein, die Du gerade inne hast.  Damit werden schon einige Stolpersteine aus dem Weg geräumt. Und wenn es wirklich mal zofft, dann überlege mal wer gerade sauer ist – die Lehrerin, die Mama oder die Berufstätige, die für den Chef eigentlich noch ein Datei hochladen soll?

 

Bye, bye Perfektionimus

 

Das war die 2. Zutat, die Entspannung brachte. Die Erkenntnis nicht in jeder Rolle perfekt sein zu können, wollen oder müssen war wegweisend. Ich wollte das perfekte Meistern. Mit dem Erfolg, dass wir uns selber gestresst haben. Rückblickend kann ich sagen, viele Dinge erledigen sich von selbst.

Eine Hausaufgabe, die nicht perfekt ist, ist ok. Ein Blogartikel, in dem noch der ein oder andere Rechtschreibfehler lauert auch. Es geht, was in der veranschlagten Zeit geht. Dann ist Feierabend. 

Wir haben entschieden, dass die Schulzeit definitiv nicht mehr sein darf, als in der Präsenzschule. Dazu hat natürlich zu Beginn auch ein Wecker gehört, der die Stunde beendet hat (s.Rituale). Die Arbeitszeit für die Schule hat sich eingependelt.

 

Wie es weiter ging


Nach 6 Wochen hatten wir unseren Rhythmus gefunden. Über Thailand, noch mehrer Male Australien, Neuseeland, Bali, Hawaii und Frankreich hat uns der Weg nach Flensburg geführt. Wir haben mit anderen Augen und vor allem Dingen viel Gelassenheit unseren Rhythmus ins Reisen, Arbeiten und Lernen gefunden. Seit August 2020 besucht unser Kind auch wieder eine Präsenzschule. Und was glaubst Du ist der häufigste Satz den das Kind von Lehrern hört? „Das hast Du alles gelernt, obwohl Du nicht in einer richtigen Schule warst?“ Da kann ich innerlich nur grinsen. Und ja mit dieser Erfahrung läuft das aktuelle Homeschooling gut, auch wenn es immer mal wieder Krisen gibt.  Dann koch in einen Kaffee und besinne mich auf meine Rolle. 

Du hast Fragen zum Homeschooling, dann schreib sie gerne in die Kommentare. 

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Eine Antwort

  1. Wir hatten mit unseren 4 Kindern in der C-Krise echt was zu schaffen ich kann das voll nachvollziehen das aufeinmal alles durcheinander ist und man dann alles neu regeln muss das war gar nicht so einfach alles zu regeln erst recht nicht wenn übermotivierte Lehrer den schulstoff vorgeben wollen und man dann alles umsetzen soll. wir haben dann unseren eignen Weg gefunden womit dann alles besser lief 🙂 toller Artikel und viele Grüsse wünscht Christian

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