Da die Begriffe Dyskalkulietrainerin bzw. -trainer in Deutschland nicht geschützt sind, gibt es keine gesetzlichen Standards für diese Bezeichnung. Die betroffenen Kinder brauchen jedoch ein zielgerichtetes Training.
Was Du als Dyskalkulietrainerin oder -trainer können musst
Um ein Training aufzubauen, brauchst Du zunächst umfangreiches Wissen über die mathematischen Grundkenntnisse und ihre Entwicklung. Darüber hinaus musst Du erkennen können, wo ein betroffenes Kind in dieser Entwicklung stehen geblieben ist und wie Du dieses Grundwissen Schritt für Schritt aufbauen kannst.
Zusätzlich solltest Du als Dyskalkulietrainerin oder -trainer wissen, wie Mathematik gelehrt und gelernt wird. Denn schon daraus können sich erhebliche Probleme ergeben.
Auch Testverfahren, die zur Diagnose der Dyskalkulie eingesetzt werden, solltest Du kennen. Und Du musst die Auswertungen dieser Testverfahren interpretieren können.
Ein weiterer Punkt ist zu berücksichtigen. Kinder mit Dyskalkulie haben oft einen Leidensweg hinter sich und ihr Selbstbild hat gelitten. Hier gilt es, einen positiven Mindset aufzubauen und den Kindern den Glauben an sich selbst wiederzugeben.
Natürlich kannst Du Dir das alles selber beibringen. Wenn Du das Rad nicht neu erfinden magst, gibt es viele Ausbildungen am Markt, die diese Inhalte präsentieren.
Welche Ausbildungen gibt es?
Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich zur Dyskalkulietrainerin fortzubilden. Von einem mehrjährigen Studium der Lerntherapie, das auch die Dyskalkulie umfasst, bis zu einem Wochenendseminar, gibt es auf dem Markt fast alles. Die Ausbildungen haben sehr unterschiedliche Standards, darum habe ich für Dich zusammengefasst, worauf Du achten musst.
Ausbildung zur Dyskalkulietrainerin – was ist wichtig?
Egal ob Du Dich für ein Studium, eine Online-Ausbildung oder eine Präsenzfortbildung entscheidest, Du solltest einige Punkte abklären:
- Wie viel persönliche Zeit hast Du mit dem Dozenten?
- Steht er Dir nur während der Ausbildung und in den Pausen zur Verfügung? Oder kannst Du ihn bei Rückfragen immer leicht kontaktieren? Oft tauchen Fragen erst auf den zweiten Blick auf.
- Wie geht es nach der Theorie weiter? Wendest Du das Gelernte alleine an? Oder bekommst Du in Deiner praktischen Arbeit Unterstützung?
Was muss in der Ausbildung unbedingt drin sein?
Schau Dir die Ausbildungsinhalte ganz genau an. Achte darauf, dass die folgenden Themen enthalten sind:
- Mathematische Basiskompetenzen und ihre Entwicklung
- Der neueste Stand der Wissenschaft zur Dyskalkulieforschung
- Erfassung der aktuellen mathematischen Kompetenz (pädagogische Förderdiagnostik)
- Interpretation von Gutachten
- Aufbau eines Elterngesprächs bzw. Lehrergesprächs
- Erarbeitung eines Trainingsplans
- Aufbau von effektiven Trainingseinheiten
- Kenntnis und Anwendung der wichtigsten Trainingsmaterialien
- Verlaufskontrolle des Trainings
- Fallbesprechungen
Was ist der Unterschied zwischen Dyskalkulietraining und Nachhilfe?
Nachhilfe bezieht sich auf ein aktuelles schulisches Problem. Ein Kind hat ein bestimmtes Thema nicht verstanden oder war krank. Dann ist eine Nachhilfe genau die richtige Wahl. Kinder mit einer Dyskalkulie erleben in der Nachhilfe meist keinen Erfolg. Denn ohne eine genaue pädagogische Förderdiagnostik werden die Ursachen der Rechenprobleme nicht erkannt. Daher wird dann oft nicht das Richtige trainiert.
Hast Du noch weitere Fragen zu Dyskalkulietrainerausbildung? Oder interessierst Du Dich für eine Ausbildung? Dann findest Du hier weitere Informationen:
Informationen zur Ausbildung
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