Lernschwierigkeiten – Lerncoachingelemente, die helfen

Lernschwierigkeiten sind ein Symptom, unter dem viele Kinder leiden. Dieses Symptom tritt in der aktuellen Situation noch häufiger auf. Oft hat das Rückwirkungen auf die ganze Familie.

Lerncoaching als Teil des Kinder- & Jugendcoachings ist eine Intervention, die Abhilfe schafft. Ich bin überzeugt, dass in den nächsten 10 Jahren die Grundsätze des Coaching, das Lernen umkrempeln werden.

Lernschwierigkeiten – nicht am Symptom kurieren

Wir müssen endlich einen ganzheitlichen Blick auf die Kinder und ihr Umfeld werfen und die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse übers Lernen anwenden. 

Wenn das Bildungssystem das nicht so schnell schafft, ist das schade. Trotzdem kann jeder einzelne etwas bewegen, um Lernschwierigkeiten den Schrecken zu nehmen und Kindern Freude am Lernen zu geben.

Lernfreude und Lernmotivation haben einen positiven Einfluss  auf das Selbstbild der Kinder. Egal ob Du als Coach, Lehrer oder Elternteil mit betroffenen Kindern arbeitest. Es kommt auch auf Dich und Deine Haltung an. Jeder kann was verändern. Auch Du!

 

Lernen liegt uns im Blut

Jeder kann lernen! Egal ob Schüler, Student, Erwachsener oder Third-Ager. Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern eine wissenschaftliche Tatsache. Sogar Einzeller lernen. Wenn sich die Bedingungen zum Überleben ändern, muss das Lebewesen darauf reagieren: Es lernt! Lernen heißt, dass Nervenzellen bilden neue Verknüpfungen eingehen. Zunächst nur ganz sanft wie ein kleiner Trampelpfad. Wir der häufig genutzt wird er immer klarer zu erkennen und kann schneller genutzt werden.

Warum fällt Lernen in der Schule dann einigen Kindern so schwer? Ich sehe mehrere Ursachen:

  1. Es gibt keine individuellen Lernziele in der Schule sondern Lehrpläne, die für alle gleich sind. Sie sind für den Durchschnittsschüler gemacht und Kinder, die anders lernen, fallen aus dem System. 
  2. Lernstrategien werden nicht oder nicht nutzbringend genutzt.
  3. Die Kinder haben ein statisches Selbstbild, das sie behindert und keiner hilft ihnen, das zu ändern.
  4. Wir vergessen das Hier und Jetzt. Achtsamkeit gehört leider für viele immer noch in die Esoterik und nicht in die Schule. Was höchst bedauerlich ist, denn dadurch geht den Kindern viel Potenzial verloren.
  5. Persönliche Probleme, Mobbing, Versagensängste u.v.m. blockieren die Kinder.
 

Individuelle Lernziele

Zur Motivation gehört ein Ziel. In der Schule sind das meist Lernziele. Solange dieses Ziel nur durch den Lehrplan bestimmt wird, kannst Du dem einzelnen Kind nicht gerecht werden. Lehrpläne berücksichtigen viele Faktoren nicht.
Unter anderem: Legasthenie, Dyskalkulie, Krankheitsphasen, persönliche Interessen etc. Für viele Kinder passen sie die Ziele des Lehrplans – aber nicht für alle. 

Ich errechne ja auch nicht die durchnittliche Schuhgröße aller 12-jährigen und verpasse dann allen Schuhe in der Größe 38. 

Genauso müssen wir die Lernziele individuell anpassen.
Du betreust ein Kind mit Lernproblemen? Dann klär im ersten Schritt das individuelle Lernziel ab.

Dazu musst Du wissen, wo das Kind steht und welchen Lernschritt es als nächstes gehen kann. Denn nur wenn das klar ist,  dass ein Kind sein Lernziel erreichen und Erfolge erleben kann, wird Lernmotivation entstehen. Der Distanzunterricht kann hier auch als Chance begriffen werden. Eine Binnendifferenzierung durch unterschiedliche Aufgaben ist zum Teil leichter umzusetzen.

 

Lernstrategien gegen Lernschwierigkeiten

Ein weiteres Puzzlesteinchen, um Lernschwierigkeiten dauerhaft in den Griff zu kriegen, sind die Lernstrategien. 
Jedes Kind lernt anders!


„Eine für alle!“ ist eine ganz schlechte Idee. Lernstrategien kann man lernen. Allerdings nicht in einer einwöchigen Einführungswoche zu Beginn der weiterführenden Schule. Die Kids müssen ausprobieren und schauen was zu ihnen passt. Wir müssen ihnen zeigen, wie Lernen im Gehirn funktioniert. Denn wenn ein Kind verstanden hat, wie es am besten lernt, fällt es ihm leichter, neue Dinge auszuprobieren. Auch wenn sie anfangs etwas umständlicher scheinen.

Kann das Kind besser visuelle über Bilder lernen? Dann sind unter anderem MindMaps oder andere Zeichnungen sehr hilfreich. Für visuelle Lernen kann es auch hilfreich sein, auf YouTube nach Lernfilmen zu googeln, die es in großer Fülle gibt.

Bei auditiven Lernen ist lesen oder hören gefragt. Wenn dem Kind lesen keine Freude macht oder das Lesen schwerfällt sind hier Podcast eine tolle Alternative.

Es gibt aber auch Menschen, die am besten Lernen wenn sie anderen etwas erklären. 

In der Einzelförderung macht es also Sinn ein wenig zu probieren und dem Kind schwierige Dinge über den bevorzugten Kanal anzubieten. Trotzdem ist es zusätzlich hilfreich die anderen Kanäle zu stärken.

In der Gruppe oder Klasse sollten wir uns bemühen, die unterschiedlichen Kanäle zu nutzen. Gerade da kann der Distanzunterricht eine echt Chance sein.

  1. Statt eines Arbeitsblatts, oder eine Präsenzstunde, können wir für die Schüler ein Podcast als Audiodatei erstellen. 
  2. Auch das Format Video hat sich bewährt. Warum nicht ein kurzes knackiges Lernvideo erstellen?
  3. Statt eines Aufsatzes können Schüler eine MindMap erstellen. Das kommt auch Schülern mit LRS mal entgegen.
  4. Auch könnten Schüler Aufgaben in Form von Audiodateien lösen

Also einfach mal neue Wege gehen. Das ist immer schwer, am Anfang oft mit mehr Arbeit verbunden am Ende aber lohnenswert.

Ich habe einen Schüler, der mag ungern schreiben. Wenn ich ihm aber den täglichen Übungssatz als Audiodatei schicke, findet er das cool.

Selbstbild

Der vergessene Faktor! Das Selbsbild zu Neu-Deutsch der Mindset. Viele Erwachsene arbeiten an ihrem Mindset und versuchen mühsam, ihre negativen Glaubenssätze aus Schule und Kindheit loszuwerden. Den Kindern können wir helfen, diese erst gar nicht zu entwickeln.  

Ein Beispiel: Ein Kind, das glaubt: „Ich kann kein Mathe!“ lässt sich schwer zum Rechnen motivieren. Hier ist es hilfreich, die Hürde kleiner zu hängen und mit Aufgaben, die das Kind lösen kann, zunächst mal Zuversicht schaffen.


Wenn Kinder glauben, gute Noten sind Glück und schlechte Noten sind Pech, dann lohnt sich die Anstrengung kaum. Dazu gehört aber auch ein Stück Reflexionsarbeit. Kinder schaffen das noch nicht alleine. Wir müssen sie dazu anhalten. Ein Lerntagebuch ist ein geniales Tool dafür. Das Tagebuch bekommt eine besonders schöne Seite für Lernerfolge.  Dann werden auch die Vorbereitungen für eine Klassenarbeit notiert. Nach der Arbeit wird geschaut, was hat geholfen, was war nicht so gut. Langsam aber sicher entsteht so ein Instrument, mit dem das Kind seinen eigenen Einfluss auf Erfolg und Misserfolg erkennen kann.

 

 

Achtsamkeit bei Lernschwierigkeiten

Schwierigkeiten mit der Konzentration? Oder Inhalte, die in der Prüfung nicht mehr abgerufen werden können? Das kennen viele Kinder. Wenn es uns gelingt die Achtsamkeit zu fördern und unsere Übungen so aufzubauen, dass die Kinder ihre Aufmerksamkeitsspanne voll ausnutzen oder gar steigern, dann spiegelt sich das unmittelbar im Lernerfolg wieder! Mindful Lerning ist im angelsächsischen Raum längst ein eigenes Forschungsgebiet. Nutzen wir die Erkentnisse.

Regelmäßige Achtsamkeistübungen stärken das Arbeitsgedächtnis und erleichtern den Abruf von Lerninhalten. Wir sollten daher jede Lerneneinheit mit einer kleinen Atemübung starten. 

 

Lerncoaching mit dem Coachingkreis

Die vier Elemente aus dem Coachingkreis Ziel, Strategie, Selbstbild und Achtsamkeit ermöglichen positive Veränderungen im Lernprozess und gehen den Lernschwierigkeiten sprichwörtlich an den Kragen. Natürlich können diese Elemente auch bei anderen Themen mit denen die Kinder zu kämpfen haben, genutzt werden.

Der Coachingkreis hilft Dir, das Ungleichgewicht zwischen den Elementen zu finden und so mit einer einfachen Methode den individuellen Ansatz für Kinder zu finden. Egal ob in der 1. Klasse, in der Pubertät oder in Studium und Ausbildung. Wenn Du den Ansatzpunkt gefunden hast, kannst Du zielsicher die richtigen Hilfen anbieten.
Hol Dir gern unser Gratis Workbook 9 Tools, dort findest Du viele Anregungen für einen ganzheitlichen Ansatz. Wie Du das Workbook bekommst?

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9 Tipps 6 Affirmationen

Eine Antwort

  1. Ich kann das sehr unterstreichen, dass das Selbstbild einen grossen Unterschied macht.

    Es ist sehr faszinierend wie viele unterschiedliche Lerntypen es gibt. Bei manchen Kindern ist Ruhe und Stille sehr wichtig. Bei anderen Kindern ist es wichtig sich zu bewegen und aktiv zu sein beim lernen.
    Bei Human Design Analysen sieht man sehr schnell wie das Kind gestrickt ist und was die optimale Lernumgebung ist.

    Wir können unseren Kindern so viel Unterstützung geben wenn wir sie artgerecht fördern und nicht nach einem 0815 Schema.

    Vielen Dank für diesen wichtigen Blogbeitrag.

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