Lernen lernen: Wie Lerncoaching Dir und Deinem Kind hilft!

Lernen lernen? Ich finde, ehrlich gesagt, das ist eine etwas unglückliche Formulierung. Wir Menschen sind so gestrickt, dass wir prinzipiell immer lernen. Leider wird vielen Kindern im Zusammenhang mit der Schule das Lernen vermiest.

Lernen lernen durch Lerncoaching

Statt Lernen lernen bevorzuge ich den Ausdruck Lerncoaching. Noch mehr Coaching? Ehrlich jetzt?
Ganz bestimmt. Weißt Du was genau Coaching ist?
Hm… ja … äh doch nicht so genau.
Aha, also helfe ich Dir mal kurz.
Es kommt ursprünglich aus dem Sport. Ein Coach hilft einem Sportler, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Die beiden sind dabei ein Team und arbeiten nicht gegeneinander.
Der erfolgreiche Tenniscoach Tim Gallway hat dazu die folgende Formel geprägt:
Leistung = Potenzial – Störung
Für mich trifft das den Nagel auf den Kopf!
Dass viele Kinder ihr Potenzial nicht ausschöpfen können, wissen wir.
Das ist Dir doch sicher auch schon so gegangen, dass Du Dich gefragt hast, warum Dein Kind in der Schule nicht die Leistung erbringt, zu der es eigentlich fähig wäre.
Oder warum Dein Kind einfach nicht lernen will, obwohl es alle Voraussetzungen hat. Aber jede zusätzliche Vokabeln löst ein empörtes „Nein danke“ bei Deinem Kind aus.

Veränderungen durch Lerncoaching

„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Albert Einstein
Dieses Zitat Einsteins beschreibt eine paradoxe Situation, die ich im Zusammenhang mit schlechten Schulleistungen immer wieder erlebe.
Ein Kind hat Probleme beim Lernen und durch noch mehr Lernen des immer selben Stoffs, soll es besser werden!?
Natürlich kann es mal vorkommen, dass ein Kind etwas nicht verstanden hat und es dann nachfragt und es ihm noch einmal erklärt wird. Das ist keine Frage.
Aber es kann doch nicht sein, dass sich dieses zusätzliche Lernen und Erklären in der Nachhilfe über mehrere Schuljahre zieht!

Bei jedem neuen Thema das gleiche Problem?

Denk mal andersrum! Was könntest Du anders machen? Wie könnest Du Deinem Kind helfen, dass es beim nächsten neuen Thema anders läuft? Das Lernen wieder aus Neugier passiert und damit motiviert und dauerhaft.
Um es mit Tim Gallways Worten zu sagen: Was stört Dein Kind beim Lernen? Welche Blockade oder Annahme verhindern seinen Erfolg?
Versuche ein langanhaltendes Lernproblem mal unter dieser Brille zu betrachten.
Klingt logisch oder?
Wenn Du das ändern willst, musst Du eine Lösung für die Störungen finden, wie ein Detektiv gewissermaßen. Im Lerncoaching entwickeln wir Lösungen mit Kindern statt Probleme zu wälzen. Das ist der Weg zu mehr selbstgesteuertem Lernen.
Du fragst Dich jetzt vielleicht „Ist das mein Job? Sollte das nicht in der Schule passieren?“ Darüber kannst Du philosophieren. Dadurch, dass Du hier bist vermute ich, es passiert in der Schule nicht und bis das System sich ändert, kann Dein Kind nicht warten.
Nicht alle Lernblockaden, Motivations- und Konzentrationsprobleme kannst Du selber lösen. Da brauchst Du eventuell professionelle Unterstützung. Aber gerade wenn es um eine verkorkste Hausaufgabensituation geht, kannst Du durch kleine Veränderungen vieles positiv beeinflussen.

Schauen wir uns dazu die englische Bedeutung des Wortes Coach an. Es heißt Trainer, nicht mehr und nicht weniger – und sicher ist, Du kannst Dein Kind trainieren wie jeder andere auch, wenn Du einige Regeln beachtest und Techniken anwendest.

Lerncoaching ist lösungsorientiert!

Lerncoaching ist lösungsorientiert und an Deinen Bedürfnissen und denen Deines Kindes orientiert und niemals an den Defiziten!

Trainingsvoraussetzungen

Was macht ein Coach anders als eine Mutter oder ein Vater? Gutes Training ist kein Zufall. Es ist in der Regel auf ein Ziel ausgerichtet und geplant. Nehmen wir zum Beispiel die Hausaufgabensituation zu Hause an. Häufig stolperst Du einfach hinein und stehst dann irgendwann an dem Punkt, an dem Ihr beide gestresst seid, Tränen fließen und der Familienfriede erst einmal begraben ist. Wie kannst Du solche Situationen vermeiden?

Lernen lernen als Trainingseinheit am Beispiel Hausaufgaben

Falls Dein Kind seine Hausaufgaben nicht selbstständig löst und es täglich zu Krach und Ärger kommt, überdenke mal Deine Rolle in dieser Situation. Versuche die Sache nicht persönlich zu nehmen.  Begib Dich in die Trainerrolle. Etwas das wir in unseren Lerncoach Ausbildungen immer wieder mit den Teilnehmer trainieren. .

Der plant zuerst den Ablauf des Trainings. Dazu ist es erforderlich, dass Du Dir einen Überblick verschaffst, was muss an diesem Tag erledigt werden? Welche anderen Termine stehen noch an? Wieviel Zeit soll für die Hausaufgaben investiert werden? Das sind bis einschließlich der 3. Klasse sicher nicht mehr als 60 Minuten pro Tag. Ist es dauerhaft mehr, läuft etwas falsch.

Hol Dein Kind ins Boot!

Besprich nun mit Deinem Kind die Reihenfolge der restlichen Arbeiten. Überlegt gemeinsam, wie viel Zeit die Aufgaben in Anspruch nehmen. Frage Dein Kind wobei es Hilfe braucht. Überprüft gemeinsam, ob die Lernsituation passt – Hunger, Durst und eine volle Blase sind auch bei Sportlern keine gute Trainingsvoraussetzung. Unterstütze, wenn Dein Kind um Hilfe bittet, aber verletze nicht und gib keine starren Anweisungen. Folgende Aussagen sind selten hilfreich:

  • Konzentrier dich doch mal!
  • Das kannst du auch besser!
  • Schreib nicht so unordentlich, sonst machst du es noch mal!
  • Stell dich nicht so dumm an!

Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Alle diese Sätze heißen nichts anderes als „Du bist nicht gut genug!“ Diese Aussage ist nicht hilfreich, sondern macht das Selbstwertgefühl kaputt.

Das ist nicht einfach. Im Coaching sprechen wir von Coachinghaltung. Dazu nutzen wir ein Menge Tools für eine stressfreie Gesprächsführung. Einen kleinen Einblick kannst Du Dir im kostenfreien Videokurs Einführung ins Lerncoaching holen. Da gibt es Tipps, die Du direkt anwenden kannst.

Bleib berechenbar!

Nichts ist für Kinder schwieriger als Unberechenbarkeit oder Ungerechtigkeit. Kinder sind kleine Gerechtigkeitsfanatiker, die bei ungerechter Behandlung sehr schnell zu machen. Wenn Du etwas angekündigt hast, halte Dich daran. War eine Stunde abgemacht und das Kind hat gut gearbeitet, dann hört auf. Nicht nach dem Motto „es läuft gerade so gut, jetzt können wir noch . . .“ Und bitte schimpfe nicht. Eine schlecht oder falsch erledigte Hausaufgabe ist kein Weltuntergang. Sollte eine Aufgabe falsch sein und Dein Kind hat sich bemüht – prima. Lass es die Aufgabe auf keinen Fall noch einmal machen – oder hast Du als Kind nie Fehler gemacht?

Eine kleine Empfehlung von Jesper Juul:

Wenn Sie eine Methode für Ihr Kind in Erwägung ziehen, sollten Sie zuerst darüber nachdenken, ob Sie diese auch bei Ihren besten Freunden anwenden würden. Wenn die Antwort ein „Nein“ ist, dann ist es wahrscheinlich auch eine schlechte Idee, diese Methode bei einem Kind einzusetzen.

Du kannst hier Freund auch sehr gut durch Partner ersetzen.

Wenn Du selber gestresst bist . . .

ist das keine gute Voraussetzung für ein entspanntes Miteinander. Achte auf Dich und suche Möglichkeiten der Entspannung. Wenn Du das Gefühl hast, „das kriege ich nicht hin“, mache es so gut Du es kannst. Du musst nicht perfekt sein.

Das war jetzt ein Beispiel, wie Lerncoaching das Lernen lernen unterstützen und Deinen Alltag vereinfachen kann.
Zum Lerncoaching gehören natürlich noch viele andere Dinge:

  • Ziele setzen
  • Motivation
  • Lernstrategien
  • Lerntypen erkennen
  • Selbstbild stärken
  • Konzentration und Achtsamkeit

um nur einige zu nennen.

Du willst Kinder ganzheitlich fördern und ihnen helfen ihr volles Potenzial zu entfalten? Dann lass Dich in unserem kostenfreien Videokurs Einführung ins Lerncoaching inspirieren. Melde Dich zum Gratis Kurs an und Du bekommst. . . 

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