Wie Du es schaffst, dass Dein Kind in Aufsatz und Diktat weniger Fehler macht!

Die Rechtschreibung verbessern: Du möchtest Deinem Kind helfen, endlich auch in Aufsatz und Diktat weniger Fehler zu machen?
Dann bist Du hier richtig!
Die Rechtschreibung verbessern wenn es um eigene Texte geht, ist nur mit den richtigen Übungsstrategien möglich!
Du suchst das Übungsschema, das in zwei Wochen alles verändert?
Dann brauchst Du nicht weiterzulesen, das habe ich auch noch nicht gefunden! Solltest Du es kennen, schreibe es bitte unbedingt in die Kommentarfunktion, alle Eltern werden Dich dafür lieben und ich auch!
Solltest Du aber auf der Suche nach einem Training sein, das Deinem Kind hilft, langsam und kontinuierlich besser zu werden und ihm Strategien vermittelt, die helfen, das Gelernte in die Schule zu übertragen, dann bist Du hier genau richtig.
Die Rechtschreibung verbessern erfordert  Zeit, Geduld und Ausdauer. Dann stehen die Chancen aber gut. Also überleg Dir ob Du das willst.

Rechtschreibung verbessern –  was Du unbedingt wissen musst!

Häufig trainieren Kinder mit Arbeitsblättern. Sie füllen Lückentexte aus oder setzen Buchstaben ein. Auch Übungen zur Verlängerung  wie Korb – Körbe oder Haus – Häuser werden gemacht. Das ist toll und ein guter Anfang, um eine Rechtschreibstrategie zu lernen.
Das ist wie beim Schach. Du lernst zuerst die Züge der Figuren. Ohne die geht es nicht. Genau wie die Rechtschreibregeln. Ich muss erst mal wissen, was sich dahinter verbirgt.
Aber nur weil jemand weiß, wie Bauer, Turm und Läufer bewegt werden, weiß er noch lange nicht, mit welcher Strategie er diese Züge verbinden kann, um ein tolles Spiel hinzulegen.
Willst Du die Rechtschreibung verbessern ist das ähnlich. Nur weil Dein Kind die Regeln kennt, kann es sie in der Realität (Schulaufgabe) nicht unbedingt anwenden.
Du musst ihm helfen eine Spielstrategie zu entwickeln. Diese Spielstrategie ist in meinem LRS-Training das „Ritual der Textkontrolle!“
Für mich ist das der zentrale Punkt, um Rechrschreibstrategien in den eigenen Text und in die Klassenarbeiten zu übertragen.
Seit rund 20 Jahren haben die Forscher, die sich mit dem Gehirn beschäftigen, viele Erkenntnisse zusammengetragen. Dazu gehört auch wie Wissen gespeichert wird.
Stellen wir uns das Gehirn wie eine Wiese mit hohem Gras vor. Dann ist der Weg darin ein wenig mühselig. Gehen wir aber über Tage und Wochen immer wieder genau den gleichen Weg, dann entsteht ein Trampelpfad. Es wird leichter und leichter. Irgendwann können wir darüber laufen ohne die geringste Anstrengung.
Da das Anwenden der Rechtschreibstrategien das A und O ist, müssen wir dafür einen Trampelpfad anlegen – die automatisch ablaufende Textkontrolle.

Vom Kopf auf’s Papier

Die Rechtschreibung verbessern bedeutet, die gelernten Rechtschreibstrategien anzuwenden. Das ist bei Kindern mit LRS/Legasthenie immer ein großes Thema. Ich baue das Rechtschreibtraining so auf, dass jede gelernte Strategie erst in die Praxis überführt wird bevor wir mit einer neuen Strategie anfangen. Eins sicher beherrschen und dann kommt das nächste!
Wie und in welcher Reihenfolge Du die Rechtschreibung angehst, erfährst Du in diesem Artikel!
Auch in meinem Buch „Legasthenie – einfach schreiben lernen!“ findest Du viele Anregungen und Übungen!
Beim Lernen neuer Rechtschreibstrategien solltest Du unbedingt folgende Reihenfolge einhalten:

  1. Erklären der Rechtschreibstrategie
  2. Arbeitsblätter bearbeiten
  3. Diktate schreiben
  4. Eigene Texte korrigieren

Nur wenn Du alle vier Punkte bearbeitet hast, kann Dein Kind das Gelernte auch wirklich sicher anwenden und seine Rechtschreibung verbessern.

Sechs Strategien

Bei diesen drei Übungsformen wird von Deinem Kind jeweils etwas anderes gefordert. Du und ich als geübte Rechtschreiber vergessen das schnell und wundern uns dann, warum immer wieder die gleichen Fehler auftauchen. Obwohl wir es schon hundertmal erklärt haben.
Oft wird den Kindern aber nur erklärt, wie die Regel lautet und nicht wie sie im Diktat oder im Aufsatz angewandt wird.
Für eine sichere Rechtschreibung braucht Dein Kind mehrer Strategien. Auch die findest Du im LRS-Artikel gut erklärt.

  1. Mitsprechen
  2. Großschreibung der Nomen
  3. Verlängern
  4. Vorsilben erkennen
  5. Ableiten
  6. Lernwörter

Mit diesen 6 Strategien kommt es ziemlich weit. Was als Fehler dann noch übrig bleibt, kann man ganz gut tolerieren.
Diese Strategien sind allgemein bekannt. Fast alle Kinder können sie sogar erklären. Sie haben sie im Kopf. Sie schaffen es aber nicht, sie sicher aufs Papier zu bringen.
Schau Dir mal die Vorsilben ver- und vor- an! Wie oft tragen Kinder den Satz: „Ver- und vor- weiß ich genau, schreibt man mit Vogel-V!“ vor? Und schreiben fünf Minuten später: „Sebastian hat sich ferlaufen!“ Die Regel kommt auf dem Papier nicht an.

Was tun?

Gute Frage! Hierzu brauchen wir die ritualisierte Textkontrolle!
Gehen wir davon aus, Dein Kind kennt die Regel und kann sie nun auch auf Arbeitsblättern (Lückentexten und Silben ergänzen) anwenden.

Heute haben wir zwar verloren, aber wir haben uns nicht verlaufen. Wir sind nur vorgelaufen um zuerst bei der Vorstellung zu sein!

Nach diesem Diktat bittest Du Dein Kind, den Text sorgfältig zu lesen und alle Vorsilben, die es findet zu unterstreichen. Sei mit der Aufgabenstellung sehr genau, füge auch hinzu, dass nun alle unterstrichenen Wörter ein Vogel-V am Anfang haben müssen. Das ist für Kinder nicht selbstverständlich. Wir setzen leider sehr oft Dinge voraus und werden dann ungeduldig, wenn das Kind sie nicht kann.
Nach und nach könnt Ihr auf das Unterstreichen verzichten und vielleicht nur noch einen Bleistiftpunkt machen. Später wird es dann auch ohne funktionieren.
Im Prinzip geht es wieder darum, die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit zu trainieren. Falls Du mehr dazu wissen willst, lese gerne noch mal den Artikel Mindful Learning.
Erst wenn das mehrere Tage hintereinander klappt, kannst Du anfangen Diktate aus fünf bis sechs Sätzen zu diktieren. Wenn dabei auch keine ver- und vor- Fehler auftauchen, könnt Ihr zum freien Text übergehen.

Textkontrolle beim Aufsatz

Leider ist das freie Schreiben wieder eine ganz andere Nummer als das Diktat. Nur weil es im Diktat jetzt geht, muss das nicht heißen, dass es im Aufsatz auch klappt.
Überleg mal! Beim Diktat muss das Gehörte zu Papier gebracht werden. Beim Aufsatz hingegen soll Dein Kind sich etwas Kreatives überlegen. Es muss eine bestimmte Form einhalten (Reizwortgeschichte, Bericht, Bildergeschichte etc.). Darauf liegt das Hauptaugenmerk in einem Aufsatz. Erst dann kommt die Rechtschreibung. Ein völlig anderes Thema, das für Kinder mit LRS noch einmal einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad darstellt.
Auch hier muss die Textkontrolle als automatisiertes Ritual greifen. Das erreichst Du am besten, wenn Ihr jeden eigenen Text einer Kontrolle unterzieht (Hausaufgaben, Tafelabschriebe, Geschriebenes aus der Schule)
Fangt langsam an. Nehmt Euch vielleicht am Anfang nur 5 Sätze vor. Wenn es damit super geht, könnt Ihr die Dosis steigern.

Anleitung zum Aufbau der ritualisierten Textkontrolle

Zur Erinnerung noch mal die sechs Hauptkategorien.

  1. Mitsprechen
  2. Großschreibung der Nomen
  3. Verlängern
  4. Vorsilben erkennen
  5. Ableiten
  6. Lernwörter

Diese Kategorien sollten sinnvollerweise genau in dieser Reihenfolge vermittelt werden.
Die Textkontrolle sollte von Anfang an in jedes Rechtschreibtraining integriert werden. Umso schneller entsteht auf der Wiese eine Trampelpfad.
Strategie eins ist das Mitsprechen und betrifft 67% der Wörter. Es sind alle Wörter, die genauso geschrieben werden, wie wir sie sprechen.
Beispiele:
Melone, Affe, Affeninsel, Postamt, Wassereimer, Sonnenschein usw.
Mitsprechwörter kontrolliert man am besten durch deutliches Mitsprechen✍️ 🤓. Dazu kann man das Geschriebene langsam wie ein Roboter sprechen. Ich empfehle zu Anfang dabei Silbenbögen einzuzeichnen oder mit dem Finger unter dem Wort zu bleiben.
Während Ihr dies im Training nun eifrig übt und bereits bei Diktaten angekommen seid, müssen wir es jetzt noch in andere Schreibsituationen übertragen.

Bitte Dein Kind immer genau mitzusprechen, . . .

. . . während es einen Text schreibt. Das wird zu Anfang nicht funktionieren. Aber wenn Du dran bleibst, entsteht nach ca. 6 Wochen so ein Trampelpfad im Gehirn. Der zweite Schritt ist, das Geschriebene zu kontrollieren. Dazu eignen sich Hausaufgaben aus allen Fächern oder auch Tafelabschriebe.
In der Hausaufgabe findet sich folgender Satz.
Die Sone scheint heute ser heis vom Himmel.
Jetzt bittest Du Dein Kind Wort für Wort zu kontrollieren, ob alles, was es hört auch geschrieben ist. Als Gedankenstütze dient dabei der Zeigefinger. Es gibt auch für alle anderen Strategien Gesten, diese unterstützen die Erinnerung.
Der Satz hat nur einen Mitsprechfehler – das doppelte n in Sonne. Dehnungs-h und ß gehören nicht dazu. Findet Dein Kind den Fehler, ist das zu diesem Zeitpunkt super 👍. Die beiden anderen falschen Wörter kannst Du korrigieren. Sie zählen aber nicht als Fehler, weil es erst später im Training kommt.
Durch die Eingrenzung des Arbeitsauftrags hat Dein Kind die Chance, diesen Auftrag zu erfüllen. Mission erledigt! So kann Dein Kind Erfolgserlebnisse erfahren, was die Motivation steigert.

Weiteres Vorgehen

Du kannst mit dieser Textkontrollübung schon sehr früh beginnen. Damit vermeidest Du, dass die Rechtschreibregeln als etwas separates und vom Text unabhängiges gelernt werden. Nur bitte dran denken: Es muss immer nur das gefunden werden, was schon geübt wurde. Rechtschreibung verbessern ist also keine Magie . . .

Im Materialbereich kannst Du Dir die genaue Anleitung zur Textkontrolle herunterladen. 

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